Mitwirkungspflichten

Ganz so frei konnte ich die erste Mail Monikas an diesem Tage nicht einfach so im Raum stehen lassen. Deshalb klärte ich sie sachlich über ihre Mitwirkungspflichten auf.
Eine weitere Antwort auf Monikas entgleisende zweite Mail habe ich dann aus Respekt - und ja ganz so wie man es von mir und der jungen Generation verlangen kann, weil es früher ja auch so war - einfach nicht mehr versendet.

Von: Stephan
Gesendet: Montag, 30. April 2007 15:20
An: Monika
Betreff: AW:

Hallo Mama,

1) Nein, das Niveau daß ich/wir Dich am Telefon wegdrücken, werden wir nie erreichen. Auch werden wir nie während eines Telefonats einfach einhängen, obwohl ich dafür auch nicht mehr garantieren wollte. Und ja, ich bitte darum in der nächsten Zeit nur noch schriftlich mit uns zu verkehren. Zu sehr könnte ich die Worte bereuen, die mir über die Lippen kommen wollten.

2) Bitte mach Dich nicht lächerlich: Wer mit einem offenem Bein nach 2 OPs und einem Kreislaufzusammenbruch noch dazu in der Lage ist, solche Frechheiten zu verzapfen, - also bitte - dem geht es offenbar noch nicht schlecht genug.

3) Ich sehe ganz und gar nicht ein, in dem tragischen Theater, daß ihr da (ja schon seit Jahren) aufführt, weiter den Hampelmann zu machen. Such Dir dafür bitte jemand anderen, der Deinen Ehemann glauben läßt, ja mal wieder so unendlich im Recht zu sein.

4) Roman eröffnete mir eben, daß Du ihm im letzten Telefonat nur ganz beiläufig hast wissen lassen, unsere Rechnungen seien damals bereits mit Spannung erwartet worden. Ja genau, um nachzuschauen, ob wir von uns aus die 942,- Euronen in Abzug gebracht hätten. Im Allgemeinen bezeichnet man schon allein diese Haltung als mies, aber, hey, so läuft das in meiner Familie, weil man zu feige ist, offen über Geld zu reden.

Dazu noch folgendes:

4.1) Bitte entschuldige, daß ich der Annahme war, daß das Darlehen von Marcel wie so oft an Günthers Wissen vorbei bereitgestellt wurde. Hätten wir mal eben den Betrag von der Rechnung abgezogen, wärst Du da, meine Liebe, nicht in schlimmste Erklärungsnot geraten?

4.2) Ganz abgesehen davon, kann schlüssig argumentiert werden, daß es sich bei den Rechnungen um eine geschäftliche Sache handelt, die zunächst mal rein gar nichts mit privaten Schuldverhältnissen zu tun haben. Wäre es denn so dermaßen inakzeptabel, Marcels Darlehen erst NACH Erhalt der Zahlung auszugleichen? Oder war es der ewigen Beweisführung (.."ja damals haben wir doch" ...) wegen zwingend erforderlich, die 942 Euronen schriftlich in der Rechnung festzuhalten?

4.3) Ich wäre sicher der letzte gewesen - und ich denke das nimmst Du mir ab -, der gesagt hätte, haha, geil, die Kohle verprassen wir jetzt fett und die da in G die laß ich mal auf dem trockenen sitzen. Aber offenbar ist es, als kennt mich meine Familie schlicht nicht, oder sie vertraut mir nicht mehr. Bitte, da darf ich nicht beleidigt sein?

4.4) Aber wenn ich im Nachhinein richtig kombiniere, rühren unsere Aufträge für Sxx schon immer ausschließlich daher, bestehende oder aufkommende Schuldverhältnisse auszugleichen.

4.5) So und abschließend hier noch die objektive Sachlage beim Kindergeld: Ich bin nicht der Kindergeldberechtigte, das bist Du. Ich als Kind habe der Familienkasse gegenüber weder Verpflichtungen noch Forderungen. Das liegt alles bei Dir, ich erledige da nur den Schreibkram. Und ja, mir steht bis Februar 2007 Kindergeld zu und eigentlich hast DU dich darum zu kümmern! Also, wenn ihr meint mir da dumm kommen zu wollen, kann ich Euch getrost mit den Kosten sitzen lassen. - auch mit den Wucherzinsen. Aber hallo, ich erkenne ja an, daß ich im weitesten Sinne der Grund bin, daß jemandem fast 1000 Euro vorübergehend fehlen und bin bereit - auch wenn ich, und bitte erkenne das, es längst nicht müßte - diesen Betrag mit eigener Kohle abzulösen. Doch zu welchen Bedingungen ich dazu bereit bin, das bestimme ich selbst! Die 0,5% Zinsen auf dem Sparbuch werde ich jedoch locker überbieten.

5) Du hast ja bereits hunderte Gründe angeführt, die Günthers Verhalten zu erklären verhelfen sollen. Ich konnte fast den Eindruck gewinnen, Du wolltest Dich an seiner Stelle entschuldigen. Leider werden wir und ganz besonders ich, wie in einem Tanz ums goldene Kalb auf seiner Entschuldigung bestehen. Ich halte es für längst überfällig, ihm seine glasklaren Grenzen aufzuzeigen. Leider wird ihn nur eine Entschuldigung eben das lehren. Ich bin schon für viel weniger rüpelhaftes Verhalten mit Schlägen getadelt worden!

Schönen Tag noch!

Stephan